Mittwoch, 3. Juli 2019, 19:00 Uhr
Benefizkonzert für den Wurzerhof
Wurzerhof St. Veit/Glan
Sonntag, 7. Juli 2019, 15:30 Uhr
Konzert am Nachmittag
Kapelle des LKH Villach
Anja Wobak-Eder: | Violine |
Helmut Stiegler: | Violine |
Tatyana Stancheva: | Viola |
Gerda Anderluh: | Violoncello |
In diesem Programm werden in drei Werken Gemütslagen ausgedrückt, wie sie unterschiedlicher kaum sein können: Die empfindsame Liebeserklärung Borodins wird gefolgt von einem düster depressiven „Requiem“ des verzweifelten Schostakowitsch für sich selbst. Zum Schluss kommt – nach den zwei russischen Schwergewichten – schließlich die folkloristische Ausgelassenheit des Amerikaners Michael McLean.
Gewidmet seiner Frau Ekaterina Protopova
Borodins Streichquartett ist seiner Frau, der Pianistin Ekaterina Protopova gewidmet, die er 20 Jahre zuvor in Heidelberg kennen gelernt hatte, und war wohl ein Geschenk zu diesem Jahrestag und ist als eine musikalische Liebeserklärung zu verstehen. Borodin – selbst Hobbycellist – dürfte sich selbst dabei mit der Cellostimme und seine Frau mit der ersten Violine porträtiert haben.
Im Gedenken an die Opfer des Faschismus und des Krieges
Obwohl das 8. Streichquartett von Dimitrij Schostakowitsch nachträglich mit dem Zusatz „Im Gedenken an die Opfer des Faschismus und des Krieges“ versehen wurde, handelt es sich bei diesem Werk wohl eher um ein sehr persönliches Werk, wie aus Briefen an seinen Freund Isaak Gilman hervorgeht: „… Wie sehr ich auch versucht habe, die Arbeiten für den Film im Entwurf auszuführen, bis jetzt konnte ich es nicht. Und stattdessen habe ich ein niemandem nützendes und ideologisch verwerfliches Quartett geschrieben. Ich dachte darüber nach, dass, sollte ich irgendwann einmal sterben, kaum jemand ein Werk schreiben wird, das meinem Andenken gewidmet ist. Deshalb habe ich beschlossen, selbst etwas Derartiges zu schreiben. Man könnte auf seinen Einband auch schreiben: ‚Gewidmet dem Andenken des Komponisten dieses Quartetts’. …“
Schostakowitsch war vor einer Reise nach Dresden gezwungen worden, in die KPdSU einzutreten, was ihn in einen schweren moralischen Konflikt stürzte und einen Nervenzusammenbruch, sogar Selbstmordgedanken zur Folge hatte. Die Auswahl der zahlreichen musikalischen Zitate, die jeweils einen eindeutigen politischen bzw. historischen Zusammenhang haben, lassen sich darüber hinaus als eine versteckte Abrechnung mit dem sowjetischen Regime deuten. Verstärkt wurde seine Gemütslage wohl noch durch die erschütternden Eindrücke der zerstörten Stadt Dresden, mit deren Bevölkerung er sich solidarisierte.